Neues Angebot wird begeistert angenommen

Haß­berg-Echo 14.03.2012 – Man­fred Wagner

Neues Angebot begeistert angenommen

Wenn Se­nio­ren von al­ten Schla­gern träumen …

Haß­furt.  Wo tref­fen sich Al­lein­ste­hen­de, Se­nio­ren, Be­hin­der­te, Pfle­ge­be­dürf­ti­ge, Hoch­be­tag­te und De­men­te, um Spaß zu ha­ben, über die al­ten Zei­ten zu plau­dern, Mu­sik zu hö­ren und viel­leicht so­gar das Tanz­bein zu schwin­gen? Im Mu­sik­kaf­fee des Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­hau­ses (MGH) am Haß­fur­ter Markt­platz. Das neue An­ge­bot im Bis­tro­be­reich wird be­geis­tert angenommen..

Alte Schla­ger aus den 30er bis 50er Jah­ren“, er­zählt die 58jährige Chris­ta Ficht aus Augs­feld, das hört mei­ne 89jährige Mut­ter am liebs­ten“. Ob­wohl die alte Dame de­ment ist, lebt sie im Haus­halt ih­rer Toch­ter und wird von die­ser ver­sorgt. Bei­de be­such­ten das Mu­sik­kaf­fee und die hoch­be­tag­te Frau war von dem Er­eig­nis so ver­zückt und ge­rührt – dass sie nachts im Traum die al­ten Schla­ger trällerte.

Un­ter den Gäs­ten war auch das Ehe­paar Ma­ria und Er­win Heim aus Zeil. Ob­wohl bei­de das 70. Le­bens­jahr über­schrit­ten ha­ben, be­herr­schen sie den eng­li­schen Wal­zer wie eh und je. Seit Jahr­zehn­ten schon stu­die­ren sie täg­lich ihre Hei­mat­zei­tung – und le­sen ge­fühl­vol­le Lie­bes­ro­ma­ne. Da bei­de nicht mehr mo­bil sind, hat sie der Fahr­dienst des Ro­ten Kreu­zes zu­hau­se ab­ge­holt und wie­der heimgebracht.

Die zün­den­de Idee für die Ver­an­stal­tung stammt von Do­rith Böhm-Nä­der, Mit­ar­bei­te­rin  im MGH. Die ge­lern­te Kran­ken­schwes­ter weiß, dass so­zia­ler Kon­takt und Ge­sel­lig­keit mensch­li­che Grund­be­dürf­nis­se sind und blei­ben, so­lan­ge man lebt. Des­halb hat sie – zu­sam­men mit Gud­run Gre­ger, der Lei­te­rin des MGH – das Kon­zept ent­wi­ckelt und kürz­lich zum ers­ten Mal mit rie­si­gem Er­folg umgesetzt.

Bistroaufgang im MGH

Nur mit Hil­fe der Buf­dis (Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst­ler) kann die 96jährige Lui­se Mä­der aus Knetz­gau die Stu­fen zum Bis­tro­be­reich be­wäl­ti­gen. Die Gäs­te und Ver­ant­wort­li­chen hof­fen, dass sich die­se Si­tua­ti­on bald bessert.

Dass die et­was an­de­re Tanz­ver­an­stal­tung so ein­ge­schla­gen hat, dar­über freut sich Böhm-Nä­der über alle Ma­ßen. Aber sie be­rich­tet auch von ei­nem Wer­muts­trop­fen. Um zum MGH-Bis­tro­be­reich zu ge­lan­gen, muss man nach dem Ein­gang drei Stu­fen be­wäl­ti­gen – ein Hin­der­nis, das man­che äl­te­re Herr­schaf­ten oder Roll­stuhl­fah­rer ein­fach nicht mehr meis­tern kön­nen. Mit ei­ner ein­fa­chen Ram­pe und ei­nem Hand­lauf könn­te man die Si­tua­ti­on schon entschärfen.

Zu­dem, er­zählt uns die Augs­fel­de­rin Ficht, fehlt eine be­hin­der­ten­ge­rech­te Toi­let­te. Sie kann das nicht so recht nach­voll­zie­hen, ist das MGH doch erst kürz­lich mit öf­fent­li­chen Gel­dern auf­wän­dig sa­niert wor­den. Bleibt zu hof­fen, dass sich auch für die­ses Pro­blem noch eine Lö­sung findet.

Das nächs­te Mu­sik­kaf­fee fin­det im MGH am Mon­tag, 26.März von 15 Uhr bis 17 Uhr statt. Jede/​r ist herz­lich will­kom­men, eine vor­he­ri­ge An­mel­dung ist nicht er­for­der­lich. Bei Be­darf wer­den Se­nio­ren oder Be­hin­der­te ab­ge­holt. Ger­ne dür­fen alte Schall­plat­ten zum Auf­le­gen mit­ge­bracht wer­den und Jün­ge­re, die Schla­ger­mu­sik lie­ben, dür­fen auch kom­men. Wer sich zu­sätz­lich in­for­mie­ren will, er­reicht Do­rith Böhm-Nä­der un­ter der Tel.Nr. 09521/95282513.

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