Kids und Jugend checken ihre Kommune

Kids und Jugend checken ihre Kommune

– Ein Bericht von Nina Streng (Allianzmanagerin der Allianz Main & Haßberge)

Die Mitgliedskommunen der Allianz Main und Haßberge möchten den Kindern und Jugendlichen mehr Aufmerksamkeit schenken, weshalb an drei Wochenenden im Mai in Gädheim, Haßfurt, Königsberg, Theres und Wonfurt eine Kinder- und Jugendversammlung durchgeführt wurde. Insgesamt nahmen 107 Personen an der Veranstaltungsreihe teil. Die Veranstaltungsreihe „Kids und Jugend checken ihre Kommune“ wird vom Fonds des Jugendforums im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Unter Begleitung einer Bürgermeisterin, vier Bürgermeister, den Jugendbeauftragten und weiterer Gemeinderatsmitgliedern erhielten die zahlreichen Kinder einen Einblick in die Neuigkeiten aus dem „Kinder- und Jugend“-Alltag und worum sich Gemeinden und Städte explizit im Bereich Kinder und Jugendliche kümmern. Darunter fallen beispielsweise die Bereitstellung von Kindergarten- und Schulplätzen, Pflege von Spielplätzen und die Schaffung von Jugendtreffs. Für abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten sorgen außerdem Ferienprogramme, Schwimmbäder, Skateparks, das Eisstadion oder das Bibliothekszentrum sowie das Mehrgenerationenhaus.

Damit Kinder und Jugendliche eine Möglichkeit zur Teilhabe an der regionalen Entwicklung in den Mitgliedskommunen erhalten, veranstalten die Gemeinden und Städte eine Kinder- und Jugendversammlung. Die Teilnehmenden hatten somit die Chance, ihre Wünsche und Anregungen direkt zu äußern:

Die Anliegen der Kinder reichten von der Aufwertung von Spielplätzen über die Gestaltung eines Waldkugelpfads am Kindergarten bis hin zu gemeinsamen Müllsammel-Aktionen. Vor allem wird der Wunsch nach weiteren Freizeitaktivitäten, wie Mini-Golf-Anlagen, Klettergelegenheiten, Skateparks usw. laut, die von Kindern im Alter von über 10 Jahren genutzt werden können.

Kids und Jugend checken ihre Kommune (Fotos: Nina Streng)

Bild 1: Die Kinder und Jugendlichen aus Theres setzten sich besonders für den Wiederaufbau des Minifußballfeldes (Foto: Nina Streng)
Bild 2: In Gädheim lobten die Kinder und Jugendlichen die Blühwiesen in allen Gemeindeteilen
(Foto: Nina Streng)


„Rampen als auch weitere Spiele und Spielgeräte könnten in einer mobilen Spielstation aufbewahrt und dadurch flexibel genutzt, auf- und abgebaut werden“ so ein Vorschlag eines Thereser Jungen. Die Frage nach der Gestaltung als auch der Zugang zu einer solchen Spielstation müsste noch genauer geklärt werden. Im Laufe einer Veranstaltung kam das Minifeld, welches seit einiger Zeit in Obertheres abgebaut wurde, mehrmals zur Sprache. Zwar ist er Aufbau des Minifeldes mit Banden, Spielfeld und Toren als nächster Bauabschnitt von der Gemeinde geplant, aufgrund der unerwarteten hohen Kosten, verbunden mit dem Abriss der alten Turnhalle, kann der Bauabschnitt die nächste Zeit aber nicht erfolgen.

Das Interesse an wiederstattfindenden Festen und Feierlichkeiten ist seitens der Kinder und Jugendlichen groß. Sie wünschen sich verstärkt Veranstaltungen zum Austausch und Treffen mit Freunden und Nachbarn. Ein „Tag des Kennenlernens“, an welchem die Kinder und Jugendlichen direkt mit den in der Kommune untergebrachten geflüchteten Familien aus der Ukraine in Kontakt treten können, sind nur ein paar Beispiele der kreativen und schönen Ideen der teilnehmenden Kinder.

Prappacher Kinder  (Foto: Hannah Baunacher),  Plakat für Bürgermeister (Foto: Nina Streng)

Bild 1: Die Prappacher Kindergartenkinder verpackten ihren Wunsch in Form eines gemeinsam gestalteten Bildes (Foto: Nina Streng)
Bild 2: Die Versammlung in Wonfurt wurde aufgrund des schönen Wetters in den Pfarrgarten verlegt
(Foto: Nina Streng)

Die Kinder wünschen sich Blühwiesen und Hochbeete, welche in Schulgärten aufgebaut werden. Unterrichtseinheiten, die Umweltbildung in Form von Ernährung, regionalem Obst und Gemüse vermitteln, sollen dabei direkt integriert werden.

Außerdem bekundeten die Kinder an mehreren Orten das Interesse an einem Platz, an diesem sich die Kinder innerhalb des Ortskerns (verkehrs-)sicher treffen und zusammenspielen können. Derzeit werden hierfür zum Beispiel der Parkplatz am Bleichdamm in Königsberg oder der Buswendeplatz in Obertheres genutzt. Das Verkehrsgeschehen tritt generell deutlich hervor: Die anwesenden Kinder wünschen sich modernisierte Fahrradwege, um zum Beispiel sicher von Prappach nach Haßfurt zu gelangen und bitten an mehreren Standorten um einen Zebrastreifen oder eine Ampel, welche eine gefahrenlose Überquerung der Hauptstraßen ermöglichen sollen.

Bürgermeister Werner im Gespräch mit den Kindern (Fotos: Nina Streng)

Bild 1: Prappacher Kinder im Gespräch mit dem Haßfurter Bürgermeister Günther Werner
(Foto: Hannah Baunacher)
Bild 2: Ihre Ideen für einen sicheren Fahrradweg von Prappach nach Haßfurt haben die Kinder dem Bürgermeister als Plakat präsentierten (Foto: Nina Streng)

Damit sich Autofahrer an die festgelegten Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, schlagen die Kinder dauerhafte Verkehrsgeschwindigkeitsmessgeräte, Bodenschwellen oder gar eine stationäre Radaranlage (alternativ eine Attrappe) vor. Sie bekennen großes Interesse an einem Haßfurter Stadtbus, der u.a. das Industriegebiet zu festen Zeiten anfährt und auch an der Wiederbelebung des Bahnhofes in Obertheres.

Nicht jeder Wunsch ist umsetzbar. So wurde während der Versammlung in Haßfurt die Frage in den Raum gestellt, warum nicht alle Kinder ein Recht auf eine kostenlose Schulbeförderung haben. Um eine kostenlose Schulbeförderung zu erhalten, so laut Bürgermeister Werner, müssen gesetzliche Anforderungen hinsichtlich der Distanz zwischen Wohnung und Schule erfüllt sein. So kommt es zum Beispiel vor, dass nicht alle Kinder aus derselben Straße einen Anspruch auf ein Busticket haben, da die Distanz zwischen der Adresse der Kinder zu Beginn im Gegensatz zum Ende der Straße und der Schule unter 2 km liegen, was die Entfernungsmindestgrenze zur kostenlosen Beförderung in der Grundschule darstellt.

Nachdem alle Wünsche von der Allianz Main und Haßberge entgegengenommen und diskutiert wurden, lag ein weiterer Fokus der fünf Versammlungen auf das Jugendforum und die Partnerschaft für Demokratie. Hannah Baunacher, Jule Scheuring und Jakob Röder stellten deren Leitziele „Demokratie fördern, Vielfalt gestalten & Extremismus vorbeugen“ vor. Gemeinsam fand ein Austausch statt, was Demokratie ist, warum sie wichtig ist, was jeder Einzelne tun kann, um sich demokratisch zu verhalten und wo Kinder Demokratie im Alltag erleben. Die Kinder wurden über das dazugehörige Jugendforum mit entsprechenden Projektideen, z.B. interkulturelle Projekte oder Sportprojekte informiert. Zum Ende der Kinder- und Jugendversammlungen gab es für alle kühle Getränke und heiße Pizza. Zusätzlich erhielten die Teilnehmenden eine Goodybag des Bundesprogramms.

(Fotos: Nina Streng)

Bild 1: Hannah Baunacher vom Jugendforum tauscht sich beim Pizza essen mit Kindern aus der Gemeinde Gädheim aus (Foto: Nina Streng)
Bild 2: Jule Scheuring und Hannah Baunacher mit den Goodybags des Bundesprogramms, die alle Kinder- und Jugendlichen bekommen haben (Foto: Nina Streng)

Es wird gefeiert und getanzt – Eine kostenlose Abschlussveranstaltung findet am 15.07.2022 im U-Night in Unterpreppach statt, zu der alle Kinder und Jugendlichen aus dem Landkreis eingeladen sind. Die Abschlussveranstaltung dient der Zusammenfassung der Wünsche und Projektideen, die während der Veranstaltungsreihe geäußert wurden. Dazu gibt es musikalische Unterstützung durch einen DJ, legendäre Kaiser-Pizzastücke und kühle Getränke. Da der Altersdurchschnitt der teilnehmenden Kinder bei 10 Jahren lag, wird die Abschlussveranstaltung im zeitlichen Rahmen von 16.00 bis 20.00 Uhr erfolgen. Derzeit klärt das Allianzmanagement außerdem, ob Disco-Busse organisiert werden können, die die Teilnehmenden aus den Kommunen nach Unterpreppach hin und zurückbringen.

Wir danken allen Kindern und Jugendlichen, die an den Kinder- und Jugendversammlungen in den fünf Kommunen der Allianz Main und Haßberge teilgenommen haben. Danke für die tollen Ideen und Wünsche, was ihr in euren Ortschaften verändern möchtet und wie diese Veränderungen konkret aussehen sollen!


In der Presse erschienen:

  • „Kids und Jugend checken ihre Kommune“ (Haßfurter Tagblatt, 20.06.2022)

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