18.02.2025 – P R E S S E M E L D U N G
12. Jahrgangsstufe des Regiomontanus-Gymnasiums Haßfurt engagiert sich im Mehrgenerationenhaus Haßfurt
Ist Engagement erlernbar? Was ist Demokratie und wie verhält man sich sozial? Diesen und weiteren Fragen gingen kürzlich Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe des Regiomontanus-Gymnasiums Haßfurt (RMG) im Rahmen des Projekts „Lernen durch Engagement“ (LdE) nach. Sie besuchten das Mehrgenerationenhaus Haßfurt (MGH), um eigenständig geplante Projekte durchzuführen, in verschiedenen Bereichen aktiv mitzuwirken und so ihre schulischen Kenntnisse mit praktischem Engagement zu verknüpfen.

LdE-Schulbegleiterin Hannah Baunacher aus dem Mehrgenerationenhaus Haßfurt und Lehrerin Viviane
Dellert übergeben den Schülerinnen und Schülern die Zertifikate (Foto: Hannah Baunacher/MGH)
LdE, auch bekannt als „Service-Learning“, ist eine Lehr- und Lernform, die gesellschaftliches Engagement von jungen Leuten mit fachlichem Lernen verbindet. Die Jugendlichen setzen dabei gemeinnützige Projekte im Sozialraum um und sammeln durch ihr Handeln demokratische Erfahrungen. Das MGH fungiert dabei als Kompetenzzentrum, berät und unterstützt Schulen bei der Entwicklung und Durchführung solcher Projekte. Dabei zeigt sich, dass „Lernen durch Engagement“ gelebte Demokratie von jungen Menschen mit allen Generationen ist.
Im Rahmen des katholischen Religionsunterrichtes beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler des RMG mit der Rolle junger Menschen in der Gesellschaft, Menschenwürde, Werten und solidarischem Handeln. Auch die Frage, was jeder Einzelne im Kleinen dafür tun kann, wurde thematisiert. Um dies praktisch zu erfahren, engagierten sich die Jugendlichen im MGH. In Kleingruppen organisierten sie verschiedene Aktionen in den vielfältigen Angeboten für alle Generationen, mit einem gezielten Blick für die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe.
In der RentenSCHMIEDE standen sie den Seniorinnen und Senioren beratend zu digitalen Themen wie günstiges Tanken mit Apps, Künstliche Intelligenz oder Tipps für den Alltag zur Seite, während im Digital-Café individuelle Fragen zu Smartphones und Tablets geklärt und somit die digitalen Kompetenzen der älteren Generation gestärkt wurden. Der Baby- und Kleinkindtreff bot eine ganz andere Erfahrung: hier malten die Jugendlichen mit Kleinkindern bunte Bilder mit Fingerfarben. Im MGH-Sprachcafé wiederum organisierten sie einen kulinarisch-kulturellen Nachmittag mit fränkisch-bayerischen Flair für Menschen mit und ohne Migrations- und Fluchtgeschichte. Gemeinsam mit den Teilnehmenden aller Kulturen wurden Käsespätzle mit Gurkensalat gekocht sowie Lebkuchenherzen gebacken und am Ende miteinander verspeist.

(Li.:) Die Schülerin Alina Wiegand im Austausch mit Teilnehmenden aller Generationen
(Re.:) Der Schüler Nils Ullok gibt Seniorin Augusta Löffler Tipps für den Umgang mit ihrem Smartphone
(Fotos: Hannah Baunacher/MGH)
Die Schülerin Jana Ott fasste ihre Erfahrung im MGH-Sprachcafé wie folgt zusammen: „Ich konnte in Gesichter unterschiedlichster Hautfarben und Altersgruppen blicken, und alle hatten sie eines gemeinsam: ein Lächeln auf den Lippen. Diese besondere Stimmung, die entsteht, wenn man die verschiedenen Personengruppen mischt, aber es schafft, eine Einheit zu bilden, ist mir im Gedächtnis geblieben und hat den Nachmittag für mich sehr besonders gemacht.“
Die Schülerinnen und Schüler konnten ihre Interessen und Fähigkeiten weitergeben und sich ausprobieren. Aber nicht nur sie konnten mit dem Projekt positive Erfahrungen sammeln, sondern auch die Besucherinnen und Besucher des MGH. Diese konnten Neues lernen und den Eindruck gewinnen, dass die junge Generation engagiert, motiviert und verantwortungsvoll unsere Zukunft und Gesellschaft mitgestalten will. Das unterstrich auch das einstimmige Fazit der Teilnehmenden der RentenSCHMIEDE über das Engagement: „Die dürfen gerne nächste Woche wiederkommen“. Alle Beteiligten gingen offen und ohne Vorbehalte aufeinander zu und konnten so ihren eigenen Horizont erweitern.
Auch die betreuende Lehrerin Viviane Dellert vom RMG betonte die Bedeutung des Projekts: „Das Konzept Lernen durch Engagement hat mich von Anfang an interessiert, da ich es wichtig finde, den Schülerinnen und Schülern auch einen Blick über den eigenen Tellerrand und ein gewisses Verantwortungsbewusstsein zu vermitteln. Der tatsächliche Ablauf des Projekts hat meine Erwartungen dann noch übertroffen. Es war toll, zu sehen, wie viele Gedanken und Mühe sich die Gruppen bei der Vorbereitung gemacht und wie engagiert sie sich bei der Durchführung vor Ort gezeigt haben. Auch berichteten sie von schönen neuen Erfahrungen, wertschätzenden Begegnungen und dem guten Gefühl, wirklich etwas bewirken und anderen Menschen helfen oder eine Freude bereiten zu können.“
Zum Abschluss des Projekts war Hannah Baunacher, betreuende LdE-Schulbegleiterin aus dem MGH, im Schulunterricht vor Ort und hat die Projekte gemeinsam mit der Klasse reflektiert. Die jungen Frauen und Männer gaben durchweg positive Rückmeldungen zu ihren Erfahrungen. Als Anerkennung für ihr Engagement erhielten sie am Ende des Projekts ein Zertifikat.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Mehrgenerationenhaus Haßfurt und dem Regiomontanus-Gymnasium war ein voller Erfolg. Durch das aktive Mitwirken erhielten die Schülerinnen und Schüler nicht nur wertvolle Einblicke in gesellschaftliche Herausforderungen, sondern lernten auch, Verantwortung zu übernehmen und Empathie zu entwickeln. „LdE zeigt eindrucksvoll, wie Lernen und soziales Engagement ineinandergreifen können“, so Hannah Baunacher. Es ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Bildung über den Unterricht hinausgeht und einen wertvollen Beitrag zur Gemeinschaft leisten kann.
Schulen und Lehrkräfte, die Interesse an LdE haben, können sich im Mehrgenerationenhaus Haßfurt unter 09521/952825–0 oder per Mail an mghhassfurt.kv-has@brk.de melden.
In der Presse erschienen:
⊕ „Lernen durch Engagement – Mehrgenerationenhaus unterstützt Gymnasiasten bei ehrgeizigem Projekt“ (Fränkischer Tag, 21.02.2025)
Links zum Thema:
- Projektvorstellung: „Lernen durch Engagement“ (LdE)
- RMG-Artikel: „Verantwortung übernehmen und Werte leben – LdE im Mehrgenerationenhaus“