Haßfurter Tagblatt – 19.02.2013 – Sabine Meissner
Rotes Kreuz feierte in Bad Kissingen 150. Geburtstag und viele Helfer aus dem Landkreis waren dabei
BAD KISSINGEN / HASSBERGE – Am Sonntag veranstaltete der BRK-Bezirksverband Unterfranken – wie bereits berichtet – seinen Festakt anlässlich des 150-jährigen Bestehens der weltweiten Organisation. Eine Delegation von Rotkreuz-Helfern aus dem Kreis Haßberge befand sich unter den zahlreichen Gästen.
Mit Bussen des BRK-Fahrdienstes waren die Helfer aus dem Haßbergkreis am Sonntagmorgen gemeinsam mit Kreisgeschäftsführer Dieter Greger in der Haßfurter Industriestraße gestartet. „Sie sind die Repräsentanten der Basis in den Kreisverbänden“, so empfing der Sprecher die Haupt- und Ehrenamtlichen, nachdem eine lange Liste Prominenter auf Landesebene sowie zahlreicher kommunaler Führungskräfte verlesen worden war. Die Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, Christa Prinzessin von Thurn und Taxis, erinnerte daran, dass „Rotkreuz-Helfer im Einsatz ein unverzichtbarer Teil der Gesellschaft sind und von den meisten Menschen als Selbstverständlichkeit angesehen werden“.
Etwa 120 000 Menschen beteiligen sich laut Präsidentin in Bayern ehrenamtlich an der Umsetzung des Hilfsgedankens. Im Kreis Haßberge sind fast 15 000 Menschen als Aktive oder Fördermitglieder Teil der Gemeinschaft. Viele Leistungen laufen in Haßfurt bei Ingrid Bock, der Leiterin der Servicestelle Ehrenamt, zusammen. In den Haßbergen engagieren sich viele junge Menschen − ob in Wasserwacht, Mehrgenerationenhaus oder Jugendrotkreuz. Sie alle gehören zu den „selbstverständlichen Helfern“.
Damit das so bleiben kann, dass die genannten wie auch die Bereitschaften, der Rettungsdienst, Hausnotruf, Krankentransport, Essen auf Rädern, Fahrdienste, Sozialstation, Migrationsberatung, Seniorengruppen oder Kindergarten, immer gut funktionieren, bedarf es weiterhin deren Einsatzes.
Erfreut haben die Mitglieder der Haßberg-Delegation zur Kenntnis genommen, dass ihr Einsatz so hohe Wertschätzung erfährt.
Die Ehrenamtliche Nina Kaimowa erinnerte sich an eine Situation, als ihr Mann dringend medizinische Hilfe benötigte. „Dank BRK waren nach sieben Minuten die Helfer da“, sagte sie. Als Zugewanderte fand sie die dargestellte Geschichte des BRK sehr interessant. „Ich bin beeindruckt davon, welch tiefes Vertrauen in das Rote Kreuz bei den Menschen besteht“, sagte die Frau.
Lilyana Zösch, die im MGH mitarbeitet, empfand „großes Mitgefühl für die ausgezeichneten älteren Rotkreuz-Mitglieder“. Ein Mann habe Tränen der Rührung in den Augen gehabt, als er vom Präsidenten die Ehrennadel erhielt, was ihr die emotionale Beteiligung anzeige.
Diethmar Morawski aus Haßfurt, der ehrenamtlich tätig ist, findet es toll, dass „Dunant vor 150 Jahren nicht aufgegeben hat“. Das sei beispielgebend.
Jürgen Geisel aus Stettfeld ist Wachleiter in Ebern. Für ihn wurde während der Veranstaltung deutlich, welche Vielfalt das Rote Kreuz bietet, nicht nur national, sondern auch im internationalen Maßstab. „Da wir gerade in Ebern die neue Rettungswache und das Rotkreuzhaus aufbauen, hat mir die Veranstaltung einen erneuten Anschub für meine Motivation gegeben“, sagte Geisel nach dem Festakt.
Ein Zusammentreffen gab es auch mit Reiner Schuster, dem dritten Bürgermeister der Kreisstadt Haßfurt. Er war Kommandant in der Freiwilligen Feuerwehr und Kreisbrandinspektor im Inspektionsbezirk III mit Verantwortung für Königsberg, Zeil und die VG Ebelsbach. Mit BRK und MGH Haßfurt verbindet ihn heute eine „enge Zusammenarbeit“, betonte Schuster.