25. Oktober 2015
Ende Oktober fand im Silberfisch in Haßfurt die erste Ehrenamtsmesse im Landkreis Hassberge statt. Ehrenamtliche verschiedenster Gruppen, Verbände und Vereine hatten die Möglichkeit, ihre Arbeit und ihr Schaffen vorzustellen. Neben Vorträgen, Workshops, Bauchtanz- und Trommelgruppen konnte sich der Einzelne an den Ständen individuell informieren und beraten lassen.
Foto: René Ruprecht
Auch das Mehrgenerationenhaus Haßfurt mit der Außenstelle Ebern war mit der Leiterin Gudrun Greger und den beiden Bundesfreiwilligen Tamara Sotnikov und Eva-Maria Mühlfeld vertreten. Besonders die Bildungspatenschaften standen im Vordergrund, da sie eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit für bürgerschaftliches Engagement bieten. Wer Bildungspate oder Bildungspatin werden will oder auf der Suche nach einem Bildungspaten oder einer Bildungspatin ist, wird über das Mehrgenerationenhaus vermittelt.
Die Patenschaft ist keinen strengen Regeln oder Richtlinien unterworfen. Paten und Patenkinder können sich beispielsweise je nach Bedarf so oft und über einen so langen Zeitraum wie nötig oder möglich treffen.
Ein zweiter wichtiger Aspekt war der Bundesfreiwilligendienst. Aufgrund des um ein Jahr auf G8 verkürzten Gymnasiums stehen heutzutage besonders viele Jugendliche nach ihrem Abitur überfordert vor der Frage nach ihrer Zukunft. So geht es allerdings nicht nur Abiturienten, sondern auch vielen anderen jungen Menschen nach ihrem Abschluss. Zu dieser Überforderung trägt außerdem noch das riesige Angebot an Studiengängen oder Ausbildungsplätzen bei. Deswegen entscheiden sich immer mehr Jugendliche für den Bundesfreiwilligendienst, so auch Tamara Sotnikov und Eva-Maria Mühlfeld, die Interessierte informierten und eigene Erfahrungswerte über den Bundesfreiwilligendienst teilten.
Die Beweggründe für die Entscheidung, den Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren, der Ablauf des Jahres als „Bufdi“, sowie die Aufgaben der Arbeit waren oft angefragte Themen. Auch Sorgen und Ängste konnten ausgeräumt werden. Ein soziales Jahr als Bundesfreiwilliger macht sich beim zukünftigen Arbeitgeber nämlich wirklich gut! Wer zwischen Schule und Studium schon einmal gearbeitet hat, bringt viel mehr Praxiswissen mit. Die „Bufdis“ erleben wertvolle Erfahrungen und müssen sich neuen Herausforderungen stellen, an denen sie wachsen. Zu den Highlights eines solchen Jahres gehören die fünf Bildungsseminare, in welchen man gemeinsam mit anderen Bundesfreiwilligen Hintergründe lernt, politisch weitergebildet wird und eine Menge Spaß bei den verschiedensten Aktionen hat.
Natürlich kann man sich im Mehrgenerationenhaus auch in anderen Bereichen engagieren. Die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Senioren, behinderten Menschen oder Flüchtlingen füllt das Programmheft des Mehrgenerationenhauses. Durch dieses breitgefächerte Programm wurden Menschen aller Altersstufen und Interessengebiete angesprochen. Die Vertreterinnen des Mehrgenerationenhauses hatten ein offenes Ohr für Betroffene schwieriger Situationen, beantworteten Fragen, informierten und verteilten Programmhefte und Flyer. Vielen Menschen konnte Hilfe in Aussicht gestellt werden oder die für sie und ihre Bedürfnisse passenden Programme gefunden werden.
An diesem Oktobersonntag wurden vielen Menschen ganz verschiedene Wege ins Ehrenamt aufgezeigt. Doch die Ehrenamtsmesse führte nicht nur zu vielen bald neuen Ehrenamtlichen, sondern würdigte auch die Arbeit der momentan und teilweise schon sehr lange tätigen ehrenamtlich Engagierten selbst und stellte zur Abwechslung einmal sie in den Mittelpunkt. Denn die Freiwilligenarbeit wurde bei dieser Veranstaltung sehr hoch geschätzt und in Vorträgen und Referaten vielfältig gelobt.