Haßfurter Tagblatt / Fränkischer Tag – 03.01.2014 – Sabine Meißner
HASSFURT. Für freiwilliges Engagement im Mehrgenerationenhaus (MGH) sprachen Gudrun Greger und Simone Geruschke zum Jahresende Dank und Anerkennung aus. Gudrun Greger leitet die Einrichtung des BRK Haßberge. Ihr zur Seite steht die ebenfalls hauptamtlich eingesetzte Simone Geruschke. „Aber ohne Ihre aktive Mitarbeit“, wandte sich Greger an die Gäste der Jahresendfeier, „ohne Sie, die vielen ehrenamtlichen Menschen aus Haßfurt und dem Landkreis, würde es nicht funktionieren“.
„Unser Haus ist vom gegenseitigen Geben und Nehmen seiner Besucher gekennzeichnet“, sagte MGH-Koordinatorin Greger, „denn hier fließt kein Geld, und wer eine Leistung in Anspruch nimmt, hat seinerseits etwas anzubieten“. So ist auch der Dank keine einseitige Angelegenheit. Peace Uwineza brachte das spontan zum Ausdruck, ohne Worte, mit einer herzlichen Umarmung. Zuvor hatte Greger den unermüdlichen Einsatz der Frau gewürdigt, die vor Jahren aus Ruanda kam und seitdem mit ihren Kindern in Deutschland lebt. In Eltmann habe sie eine zweite Heimat gefunden, aber im MGH eine zweite Familie. „Peace übernimmt Fahrdienste für die Teilnehmer des Deutschkurses“, lobte Greger, „sie bäckt Kuchen für diverse Veranstaltungen, und sie ist als Helferin immer da, wenn wir sie brauchen“. Sie mache das gern, weil ihr die Teilnahme am Deutschkurs bei Monika Hoffmann sowie am „Computer-Mittwoch“, bei Martin Ludwig, Stefanie Schneyer und Monica Gomes, persönlich sehr viel bringe und sie wohl ein Leben lang davon profitiere. Ihr Einsatz sei ein Dank dafür.
Viele weitere Personen haben Patenschaften für andere übernommen und bereichern einander nachhaltig, wie etwa Heinz Helbig, der lange Zeit eine Englischpatenschaft mit Nicoe Zösch hatte und in der „Bewerbungsstube“ vielen Ratsuchenden Hilfe gab. Renate Wohlleben aus Haßfurt kümmert sich seit drei Jahren liebevoll um zwei Kinder einer polnischen Familie, in der wegen mangelnder Sprachkenntnisse der Eltern nicht Deutsch gesprochen wurde. Vor der Einschulung der Kinder hat sie ihnen spielerisch Deutsch beigebracht, mit dem Ergebnis, dass beide inzwischen zu den Besten ihrer Klasse gehören.
Ein anderes Beispiel, wie generationenübergreifend Freude gebracht wird, stellten Helga Koeppe und der Schüler Sven Hilliges vor. Dem 14-Jährigen hat die lebenserfahrene Musikpädagogin in kürzester Zeit „die Flötentöne beigebracht“ und musizierte mit ihm im Duett. Neben langjährigen Ehrenamtlichen waren zur Jahresendfeier auch neue erschienen. „Uns ist jeder willkommen, der sich einbringen will“, begrüßte Greger sie: „Sie werden dringend gebraucht“.