Haßfurter Mehrgenerationenhaus lässt sein Integrationsprojekt „Sprachcafé“ anlaufen
Haßfurter Tagblatt – 18.06.2016 – Peter Schmieder
Ziel des Mehrgenerationenhauses ist es, Menschen zusammenzubringen. Dabei geht es nicht nur um den Kontakt zwischen Menschen verschiedenen Alters. Gerade in Zeiten der großen Flüchtlingsströme wird es auch immer wichtiger, ein gutes Miteinander zwischen Einheimischen und Neuankömmlingen zu erreichen. Im Haßfurter Mehrgenerationenhaus soll daher künftig einmal pro Woche das Sprachcafé stattfinden.
Als das Treffen von Menschen verschiedenster Herkunft am Donnerstag zum ersten Mal stattfand, war der Veranstaltungsraum des Mehrgenerationenhauses brechend voll. Auch Landrat Wilhelm Schneider war unter den Besuchern des ersten Sprachcafés.
„Die internationalen Ströme von Menschen mit Fluchtgeschichte und die damit verbundenen Herausforderungen sind zu einem Thema geworden, das Menschen in Deutschland bewegt wie kaum ein anderes Thema“, sagte Gudrun Greger, die Leiterin des Mehrgenerationenhauses. Schon vor Jahren habe die Einrichtung die Weichen für eine „soziale Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte“ geöffnet. Als einen der Handlungsschwerpunkte des Hauses bezeichnete sie „Integration und Bildung“, was auch ein Grund dafür sein könne, dass das bayerische Staatsministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Integration das Haßfurter Mehrgenerationenhaus für das Förderprogramm „Zusammenhalt fördern, Integration stärken“ auswählte.
„Wer sich aktiv einbringen möchte, kann das hier auch tun“, sagte auch ihre Mitarbeiterin Conni Brückner über das Konzept des Hauses. Außerdem nutzte sie das erste Sprachcafé, um mit Isolde Haig eine neue Kollegin vorzustellen, die seit kurzem als Migrationsberaterin des Roten Kreuzes tätig ist. Danach kamen Besucher aus unterschiedlichen Ländern nach vorne und sagten „Herzlich Willkommen“ in ihrer jeweiligen Muttersprache. Insgesamt elf verschiedene Sprachen waren dabei vertreten, von Englisch über Russisch und Spanisch bis hin zum Arabisch, das gerade die Flüchtlinge aus dem Irak oder aus Syrien mitgebracht haben.
Das Sprachcafé soll künftig jeden Donnerstagnachmittag stattfinden und dabei Menschen aus verschiedensten Ländern sowie Einheimische zusammenbringen. Die Idee dahinter ist, dass die Gäste selbst das Programm gestalten und Essen für die Allgemeinheit mitbringen. So gab es auch bei der ersten Veranstaltung ein Büffet mit Spezialitäten von verschiedenen Kontinenten.
Auch Musik aus unterschiedlichen Ländern gab es an dem Nachmittag zu hören. Der Kubaner Guillermo Sanchez Cordero sorgte mit seinem Gesang für Stimmung, später traten Saeid und Fazi Ahmed Herawi aus Afghanistan mit Liedern aus ihrer Heimat auf. Beide Darbietungen luden auch zum Tanzen ein.
Und auch die Kleinsten hatten eine Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Über eine Musikpatenschaft gibt Helga Koeppe einigen Flüchtlingskindern Flötenunterricht. Auch diese Gruppe spielte am Donnerstagnachmittag einige Lieder, darunter auch die Europahymne „Freude Schöner Götterfunken“.
Links zum Thema:
→ Projektvorstellung: MGH-Sprachcafé