Haßfurter Tagblatt / Fränkischer Tag – 28.06.2017 – Sabine Weinbeer

Kochen verbindet alle Altersklassen. Menschen mit und ohne Handicap, das zeigt das gemeinsame Projekt von Lebenshilfe und Mehrgenerationenhaus seit mehreren Jahren.
Haßfurt. Kochen – und natürlich auch essen – ist eine Tätigkeit, die die verschiedensten Menschen verbindet. Deshalb funktioniert das Gemeinschaftsprojekt „Vielfalt mit Genuss – Integratives Kochen“ von Lebenshilfe und Mehrgenerationenhaus auch so gut. Am vergangenen Samstag wurde wieder fröhlich gewerkelt in der Küche des Mehrgenerationenhauses, mit einem leichten Sommermenu ging es in die Sommerpause, das nächste Treffen wird erst wieder im Oktober sein.
Sabine Ott ist Alltagsbegleiterin bei der Lebenshilfe Haßfurt und sie hatte die Idee zum Integrativen Kochen, die bei der Leitung des Mehrgenerationenhaus sofort auf offene Ohren stieß. Nicht nur Tochter Johanna Ott begeisterte sich für das Projekt, das nun schon seit über zwei Jahren läuft, sondern auch Ehrenamtliche aus dem MGH. Anna-Franziska Kerzinger ist beispielsweise immer dabei, wenn der Kochlöffel fliegt.

Anna-Franziska Kerzinger engagiert sich gerne ehrenamtlich im Mehrgenerationenhaus. Besonders gern arbeitet sie mit Kindern und behinderten Menschen.
Die 25jährige Industriekauffrau ist begeisterte Sportlerin, spielt in der Blaskapelle und „war schon immer auch sozial aktiv“, erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Immer ging sie dabei gern mit Kindern und behinderten Menschen um. Als sie auf der Suche nach einem neuen Engagement war, machte eine Freundin sie auf das Mehrgenerationenhaus aufmerksam. „Ich fand es toll, dass man sich hier in so vielfältiger Weise einbringen kann“, erinnert sie sich an das erste Gespräch mit Leiterin Gudrun Greger. Und so ist jetzt immer beim Integrativen Kochen dabei, aber auch oft bei den Kreativ-Samstagen mit den Kindern.
Auch bei der Lebenshilfe direkt kann man sich auf verschiedenste Art ehrenamtlich einbringen, erzählt die Pädagogin Bettina Suhrkamp, die auch ihre beiden Söhne zum Schnippeln und Rühren mitgebracht hat. Sie betreut das Projekt mit und freut sich über das gute Miteinander von Jung und Alt, mit und ohne Handicap, von Haupt- und Ehrenamtlichen. Bei der Lebenshilfe bringen sich viele ein, ob flexibel bei der Begleitung von Gruppenangeboten oder verbindlicher durch die Einzelbetreuung im Familienentlastenden Dienst oder als Freizeitassistenten für Erwachsene mit Behinderung, die alleine leben. „Man kann sich aber auch selbst was überlegen, wie beispielsweise das Kochen, das ein echter Renner wurde.“
Die Köchinnen und Köche hatten sich zum Essen auch Gäste eingeladen – Teilnehmer von Angeboten im Mehrgenerationenhaus, denen die kalte Gurkencremesuppe, die Nudeln mit Kirschtomaten und Garnelen und das Beeren-Schicht-Dessert nach dem Willkommens-Cocktail ebenso mundeten wie die fröhlichen Gespräche. Etwa über den Männer-Kochkurs, den einige Teilnehmer absolviert hatten – und dessen Umsetzbarkeit in der heimischen Küche.