MGH: Finanzierung für 2018 steht

Haß­fur­ter Tag­blatt – 07.02.2018 – Dr. Mar­tin Sage

Gemeinsam backen im MGH (Foto: René Ruprecht)

Ge­mein­sam ba­cken, da­bei Spaß ha­ben und dann viel­leicht auch über Sor­gen und Nöte re­den – die An­ge­bo­te des Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­hau­ses in Haß­furt sind nie­der­schwel­lig und ver­ei­nen Men­schen un­ter­schied­li­chen Al­ters und Her­kunft. Foto: René Ruprecht

Im Sep­tem­ber kann es sein zehn­jäh­ri­ges Be­stehen fei­ern, das Mehrgeneratio­nen­haus Haß­furt (MGH). Die viel­fach aus­ge­zeichnete Ein­rich­tung steht un­ter der Trä­ger­schaft des Ro­ten Kreu­zes, ist je­doch alle Jah­re wie­der auf Zu­schüs­se des Land­kreises Haß­ber­ge und der Kreis­stadt angewiesen.

Im Sep­tem­ber be­reits hat­te der Stadt­rat Haß­furt die För­de­rung mit 60.900 Euro ab­ge­seg­net – am Mon­tag zog nun der Kreis­aus­schuss Haß­ber­ge nach und vo­tier­te ein­stim­mig für den in glei­cher Höhe be­an­trag­ten Zu­schuss. Dar­an, dass sich der Kreis­tag die­ser Ent­schei­dung an­schlie­ßen wird, dürf­te kein Zwei­fel bestehen.

Niederschwellige Betreuungsangebote

Das Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­haus am Haß­fur­ter Markt­platz ver­steht sich selbst als An­lauf­stel­le für Men­schen al­ler Ge­ne­ra­tio­nen, es bie­tet nie­der­schwel­li­ge Be­treu­ungs­an­ge­bo­te von der Krab­bel­grup­pe bis zur De­menz­sprech­stun­de. Es un­ter­stützt vor al­lem Fa­mi­li­en hin­sicht­lich der bes­se­ren Ver­ein­bar­keit von Fa­mi­lie und Be­ruf oder Fa­mi­lie und Pfle­ge und macht sich stark für die In­te­gra­ti­on von Men­schen mit Be­hin­de­rung oder Mi­gra­ti­ons- und Fluchthintergrund.

Die­ter Sau­er, Lei­ter des So­zi­al­am­tes Haß­ber­ge, fass­te es im Kreis­aus­schuss wie folgt zu­sam­men: Das MGH hat den Cha­rak­ter ei­nes Sozial­hauses, in dem Men­schen un­ter­schied­li­chen Al­ters und Ge­schlechts, un­ter­schied­li­cher Her­kunft so­wie aus ver­schie­de­nen Grup­pen der Ge­sell­schaft zusammenkommen.“ 

Leuchtturmfunktion für lokale Ebene 

Sau­er sprach auch von ei­ner Leucht­turm­funk­ti­on, die Pro­jek­te, die das MGH für Haß­furt und das Kreis­ge­biet ent­wi­cke­le, könn­ten in Zu­kunft auch auf die ört­li­che Ebe­ne herunter­gebrochen wer­den, sei es der Ba­by­sit­ter-Ser­vice oder die in­di­vi­du­el­le Sprach­för­de­rung von Flücht­lin­gen. Der So­zi­al­amts­lei­ter hob die gro­ße Zahl an Eh­ren­amt­li­chen im MGH her­vor, die 2017 gut 22 000 Stun­den eh­ren­amt­lich leis­te­ten. Die An­ge­bo­te des Sozial­hauses wür­den gut an­ge­nom­men, die Zahl der Nut­zer und Be­su­cher, sei in den letz­ten Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich gestiegen.

Lisa Gey­er, stell­ver­tre­ten­de MGH–Koordinatorin, nann­te die Be­su­cher­zahl von rund 35.000 in 2012 und knapp 58.000 in 2017. Etwa drei Fünf­tel der Men­schen, die das MGH nut­zen, kom­men aus Haß­furt selbst, doch auch Land­rat Wil­helm Schnei­der (CSU) stell­te die über­ört­li­che Be­deu­tung des MGH her­aus, das eng ver­netzt mit an­de­ren In­sti­tu­tio­nen ist wie der Le­bens­hil­fe, dem Pfle­ge­stütz­punkt Haß­ber­ge, dem Kreis­ju­gend­amt oder der Hein­rich-Thein-Be­rufs­schu­le. Im Na­men des Land­krei­ses be­dan­ke ich mich für die gute Ar­beit im MGH“ sag­te Schnei­der in Rich­tung BRK-Kreis­ge­schäfts­füh­rer Die­ter Gre­ger so­wie der MGH-Ko­or­di­na­to­rin­nen Gud­run Gre­ger und Lisa Gey­er, die der Kreis­aus­schuss­sit­zung beiwohnten.

Ihr werdet gebraucht“

Rita Stäb­lein (Bünd­nis 90/​Die Grü­nen) be­scheinigte den Ma­chern des MGH: Ihr wer­det ge­braucht“ und woll­te wis­sen, wo denn aus Sicht der Bür­ger der Schuh noch be­son­ders drü­cke. Gud­run Gre­ger nann­te als aku­tes The­ma die Not­fall- und Rand­zeit­be­treu­ung. El­tern und vor al­lem Allein­erzie­hende stün­den oft vor un­lös­ba­ren Pro­blemen, wenn sie ihr Kind au­ßer­halb der Öff­nungs­zei­ten von Kin­der­ta­ges­stät­ten un­ter­brin­gen müss­ten. Die Tat­sa­che etwa, dass man­che Kin­der­gär­ten im Som­mer drei Wo­chen schlie­ßen, sei für man­che Fa­mi­li­en ein Di­lem­ma, weil die Aus­weich­ki­tas dann schnell voll seien.

Land­rat Schnei­der ver­wies auf den Kö­nigs­ber­ger Kin­der­gar­ten Un­ter der Burg“, der als MGH-Ko­ope­ra­ti­ons­part­ner im Rah­men des Pro­jekts Kita Plus“ Öff­nungs­zei­ten von 6 bis 20 Uhr bie­tet. Das An­ge­bot sei aber stets aus­ge­bucht, mach­te Gud­run Gre­ger dar­auf auf­merk­sam, dass die Nach­fra­ge da­mit nicht ge­deckt ist – ein Ar­gu­ment, das das Kreis­oberhaupt mit der Fest­stel­lung ab­bü­gel­te: Wir freu­en uns, dass der BRK-Kin­der­gar­ten voll ist, ge­nau das woll­ten wir doch erreichen.“ 

Haßfurts Zuschuss ist gedeckelt 

Un­ge­ach­tet des­sen war bei den MGH-Ver­ant­wort­li­chen Er­leich­te­rung zu spü­ren, dass die Fi­nan­zie­rung des Hau­ses für 2018 ge­si­chert ist. Die Stadt Haß­furt hat ih­ren Zu­schuss üb­ri­gens bis ins Jahr 2020 ge­de­ckelt. Das Rote Kreuz schießt Ei­gen­mit­tel eben­falls in Höhe von 60 900 Euro zu. Hin­zu kom­men 30 000 Euro vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Fa­mi­lie, Se­nio­ren, Frau­en und Ju­gend, um die sich das MGH wie­der­um Jahr für Jahr neu be­wer­ben muss. Auch im Jahr sei­nes zehn­ten Ge­burts­tags gilt es also für das So­zi­al­haus, stets ums Neue für die Weiterfinan­zierung zu kämpfen.


Link zum Thema:
→ Kom­men­tar STAND­PUNKT – Der gro­ße Wert des Strick­kur­ses (Dr. Mar­tin Sage, HT)

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