HT 11.11.2011 – Manfred Wagner
Als Reporter entdeckten die Ferienkinder im Mehrgenerationenhaus die Kreisstadt
HASSFURT. Jeder braucht sie, jeder hat sie, jeder trägt sie – Schuhe gehören zu unserem Leben wie das täglich Brot. Wie sie aber entstehen, und was dabei alles zu beachten ist, darüber machen sich die wenigsten Menschen Gedanken. Beim viertägigen Herbstferienprogramm des Mehrgenerationenhauses (MGH) Haßfurt unter dem Motto „Kleine Reporter entdecken Haßfurt – entdecken, rätseln, spielen“ besuchten ein Dutzend Kinder im Schulalter unter anderem die Waldi-Schuhfabrik.
Die pädagogische Leitung lag wie in den Vorjahren in den Händen der Heilerziehungspflegerin Martina Lüdtke aus Knetzgau. Als sie mit ihren Schützlingen aus Haßfurt und Umgebung bei der Schuhfabrik ankam, führte sie der Vertriebsleiter Ralf Riek gleich durch die Fabrikationshalle. Immerhin arbeiten in dem Werk 700 Mitarbeiter, die von noch einmal 1400 Heimarbeitern unterstützt werden.
Hier erfuhren die Kinder, dass die angelieferten Leder und Sohlen sage und schreibe 140 Arbeitsstationen durchlaufen müssen, bis ein richtiger Schuh darau swird. Das bereits gegerbte Leder stammt von Rindern und Ziegen, Schweinsleder dagegen ist für die Schuhfertigung eher ungeeignet. Und jetzt kennen die Kids auch den Unterschied zwischen einem geklebten und einem qualitativ hochwertigen genähten Schuh.
Für die angehenden Reporter war natürlich auch ein Besuch im Amtszimmer des 1. Bürgermeisters Rudi Eck angesagt. Da kamen die Kinder gleich auf das Wesentliche zu sprechen. „Wie viel verdient denn ein Bürgermeister?“, wollten sie ungeniert von dem Stadtoberhaupt wissen. Der zog sich aber geschickt aus der Affäre und antwortete diplomatisch: „Viel zu wenig“. Rudi Eck staunte allerdings nicht schlecht, als der zehnjährige Pascal Huber alle Stadtteile auswendig aufsagen konnte und auch die Einwohnerzahl der Kreisstadt wusste.
Wer weiß, vielleicht wächst hier ein zukünftiger Kommunalpolitker heran.