Ein Jahr wissenschaftliche Begleitung –
Haßfurt als Innovationshaus 2012
Wie wurde aus dem Mehrgenerationenhaus Haßfurt ein „Innovationshaus“? Was zeichnet Haßfurt als Innovationshaus aus? Wovon konnte die wissenschaftliche Begleitung in der Zusammenarbeit mit dem Haus profitieren? Die Standortberaterin Anna Iris Henkel resümiert …
Anna Iris Henkel aus dem Team der wissenschaftlichen Begleitung des Aktionsprogramms Mehrgenerationenhäuser II begleitete das Mehrgenerationenhaus Haßfurt ein Jahr lang als Innovationhaus 2012. Im Rahmen des Aktionsprogramms Mehrgenerationenhäuser II werden jährlich acht Häuser zu einem mit dem Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend abgestimmten Thema ausgewählt. 2012 stand das Thema „Mehrgenerationenhäuser als Teil der lokalen Infrastruktur für Freiwilliges Engagement“ im Fokus. Ziel des Begleitprozesses ist es, innovative Ideen und Ansätze der Mehrgenerationenhäuser zu identifizieren und sie bei der Weiterentwicklung zu unterstützen.
„Das Mehrgenerationenhaus Haßfurt wurde ausgewählt, da es die vielen wertvollen, klassischen Ehrenamtsstrukturen vor Ort mit Formen des offenen und niedrigschwelligen Freiwilligen Engagements ergänzt. Es gelingt dem Haus, Engagierte genau nach ihren Vorstellungen und ihren Stärken einzubinden. Die vielen Patenschaften sind hier ein sehr schönes Beispiel. So schafft es das Haus, auch neue Zielegruppen für eine freiwillige Tätigkeit zu aktivieren und rundet daher die schon sehr ausgeprägte Engagementinfrastruktur in der Stadt ab“, so Frau Henkel.
Als zentrale, generationenübergreifende Anlaufstelle zeichnet sich das Haus insbesondere auch durch seine ausgeprägte Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren aus. „Das Mehrgenerationenhaus verfügt über ein sehr umfassendes Kooperationsnetzwerk. Um Freiwilliges Engagement in der Region zu fördern, arbeitet das Haus nicht nur mit der eigenen Trägerorganisation, dem Bayerischen Roten Kreuz eng zusammen, sondern auch mit der Kommune und verschiedenen Einrichtungen sowie Unternehmen. So laufen viel Wissen und Erfahrungen zusammen. Und dies wird u.a. genutzt, um bestehende Infrastruktur zu stärken. Die vom Haus angebotene Kinderbetreuung in Not- und Randzeiten oder auch die Ferienprogramme sind Beispiel dafür, wie Lücken in der Angebotslandschaft geschlossen werden“, erklärt die Standortberaterin.
Während der Begleitung als Innovationshaus hat sich gezeigt, wie eng Ziele einzelner Akteure bei der Förderung des Freiwilligen Engagements beieinander liegen. Die große Herausforderung besteht darin, die unterschiedlichen Vorstellungen über die Wege zur Erreichung dieser Ziele zusammenzubringen und Strukturen und Prozesse entsprechend anzupassen. So resümiert die wissenschaftliche Begleitung: „Die offenen und ehrlichen Gespräche mit Frau Greger, der Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses oder dem Bürgermeister Herr Eck sowie das spannende Gespräch mit Herrn Dr. Röbke vom Landesnetzwerk für Bürgerschaftliches Engagement in Bayern haben mir bestätigt, dass Kooperation und Koordination zur Förderung der Engagementinfrastruktur keine Selbstverständlichkeit sind. Hierzu braucht es motivierte, engagierte und kompetente Personen sowie sehr viel mehr Zeit, als einem in der Regel bewusst ist.“
Anna Iris Henkel ist als Beraterin bei Rambøll Management Consulting tätig, Projektmitarbeiterin der wissenschaftlichen Begleitung im Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser II und Themenverantwortliche für den Handlungsschwerpunkt Freiwilliges Engagement.