Das Thema Demenz geht jeden an

Frän­ki­scher Tag – 19.03.2013 – Sa­bi­ne Weinbeer

Die ge­sam­te Ge­sell­schaft muss ler­nen, mit De­menz um­zu­ge­hen. Des­halb ar­bei­tet das Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­haus in Haß­furt mas­siv am Ab­bau von Ta­bus. Men­schen mit De­menz und ihre An­ge­hö­ri­gen fin­den hier eine An­lauf­stel­le, um Ent­las­tung und un­be­schwer­te Stun­den zu erfahren.

Gleich­zei­tig ist das Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­haus eine Platt­form für die Be­geg­nung mit Men­schen, die bis­her mit De­menz nicht kon­fron­tiert wa­ren. Zu die­sen Be­mü­hun­gen zählt das Netz­werk­früh­stück De­menz, zu dem jüngst Be­trof­fe­ne, pfle­gen­de Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge und Kom­mu­nal­po­li­ti­ker so­wie Be­hör­den­ver­tre­ter ein­ge­la­den waren.

Das Thema Demenz geht jeden an (Fotos: Stefanie Schneyer, Zeil)

Ta­bus ge­gen­über De­menz ab­bau­en, mehr Selbst­ver­ständ­lich­keit und Ver­ständ­nis er­zeu­gen, das will das Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­haus Haß­furt, wo am Sonn­tag ein Netz­werk­früh­stück De­menz“ statt­fand. Hier ka­men be­trof­fe­ne Fa­mi­li­en mit Ver­tre­tern aus Be­hör­den und Kom­mu­nal­po­li­tik ins Ge­spräch. (Fo­tos: Ste­fa­nie Schneyer)

In lo­cke­rer Run­de ka­men der Lei­ter des So­zi­al­amts am Land­rats­amt, Die­ter Sau­er, Haß­furts Zwei­ter Bür­ger­meis­ter Karl­heinz Ep­pel­ein (CSU) so­wie die Kreis­rä­te Stef­fen Vo­gel (CSU) und Sa­bi­ne Wein­beer (FW) mit Nut­zern des Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­hau­ses ins Gespräch.

Die wa­ren voll des Lo­bes für die An­ge­bo­te. Beim Tanz­treff, beim ge­mein­sa­men Sin­gen oder Bas­teln er­le­ben so­wohl die An­ge­hö­ri­gen als auch die Be­trof­fe­nen ge­lös­te Stun­den, in de­nen die Krank­heit in den Hin­ter­grund tritt. Beim Tan­zen kön­nen Sie de­men­te und ge­sun­de Men­schen nicht un­ter­schei­den“, er­zähl­te der BRK-Kreis­ge­schäfts­füh­rer  Die­ter Gre­ger. Das Rote Kreuz ist Trä­ger des Mehrgenerationenhauses.

Gre­ger lie­fer­te Zah­len, die deut­lich ma­chen, wie wich­tig die Aus­ein­an­der­set­zung mit die­sem The­ma ist. 2030 wird je­der drit­te Deut­sche äl­ter als 65 Jah­re sein. Nach dem 65. Le­bens­jahr steigt die Wahr­schein­lich­keit zu er­kran­ken, auch am de­men­zi­el­len Syn­drom. Etwa 1,3 Mil­lio­nen Be­trof­fe­ne wer­den heu­te in Deutsch­land ge­zählt; die­se Zahl wird sich bis 2050 verdoppeln.

Um die ge­sell­schaft­li­che Teil­ha­be be­trof­fe­ner Men­schen zu ver­bes­sern und Er­krank­te und ihre Fa­mi­li­en ziel­ge­rich­te­ter zu un­ter­stüt­zen, hät­ten da­her das Fa­mi­li­en- und das Ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um die Al­li­anz für Men­schen mit De­menz“ ge­grün­det, er­läu­ter­te Gre­ger. Zu die­ser Al­li­anz zählt das Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­haus mit sei­nem Pro­jekt De­menz mit­ten­drin“. Es gel­te, auch jun­ge Men­schen und Be­hör­den für die Pro­ble­ma­tik De­menz­kran­ker zu sen­si­bi­li­sie­ren, sag­te er. Dank Pro­jekt­lei­te­rin Do­rith Böhm-Nä­der gebe es vie­le krea­ti­ve An­sät­ze, die auch gut an­ge­nom­men wer­den. Auch der Freun­des­kreis des MGH sei sehr engagiert.

Für den musikalischen Rahmen sorgte Helga Köppe mit ihren Violinschülern. (Foto: Stefanie Schneyer, Zeil)

Für den mu­si­ka­li­schen Rah­men sorg­te Hel­ga Köp­pe mit ih­ren Vio­lin­schü­lern Kla­ra Schuh­ma­cher und Jo­na­than Neu­mann-Seel. (Foto: Ste­fa­nie Schneyer)

An­ge­reg­te Ge­sprä­che ent­wi­ckel­ten sich beim Netz­werk­früh­stück, in de­nen der All­tag pfle­gen­der Fa­mi­li­en deut­lich wur­de. Ei­nen tie­fen Ein­blick ge­währ­te auch der Kurz­film Alz­hei­mer – Spu­ren­su­che im Nie­mands­land“, der so pro­mi­nen­te Er­krank­te zeig­te wie Her­bert Weh­ner, Ro­nald Rea­gan oder die Film­di­va Rita Hay­worth, die schon im Al­ter von 43 Jah­ren an De­menz er­krank­te. In der Re­gel trifft der Ner­ven­zell­tod, der Alz­hei­mer nach sich zieht, äl­te­re Men­schen. Je­der be­kommt Alz­hei­mer, wenn er nur alt ge­nug wird“, lau­te­te die Aus­sa­ge ei­nes Fach­arz­tes im Film.

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