Fränkischer Tag – 26.03.2014 – Michael Will
Im neuen BRK-Haus Ebern wird eine Außenstelle des Mehrgenerationenhauses Haßfurt eröffnet. Das Angebot richtet sich an Jung und Alt und soll die Familienfreundlichkeit in der Stadt stärken.
Ebern – Der BRK-Kreisverband Haßberge hat im neuen BRK-Haus in Ebern eine Außenstelle des vom BRK in Haßfurt betriebenen Mehrgenerationenhauses (MGH) eröffnet. Damit soll das Gebäude im Gewerbepark „Alte Kaserne“, in dem auch die Rettungswache, die Sozialstation, die Wasserwacht, das Jugendrotkreuz, die Bereitschaft und das Bildungs- und Jugendhaus untergebracht ist, weiter mit Leben gefüllt werden.
Start der Initiative ist mit einem Baby- und Kleinkindtreff, wie Gudrun Greger, Leiterin des MGH, und ihre Stellvertreterin Simone Geruschke bei einer ersten Zusammenkunft mit interessierten Eltern betonten. Die Gruppe der jungen Mütter und Väter mit ihren Babys und Kleinkindern trifft sich ab sofort immer am Mittwochnachmittag um 15.00 Uhr. Interessierte sind jederzeit willkommen. Nach und nach soll das Angebot weiter ausgebaut werden. Wichtig sei, so Gudrun Greger, dass die Besucher auch eigene Ideen entwickeln und sich in der Ausgestaltung der Angebote mit einbringen.
Jürgen Geisel, Leiter der Rettungswache Ebern, und Rettungsassistent Peter Kachelmaier, die an diesem Nachmittag Dienst in der Rettungswache haben, sind mehr als angetan: Zu dem ersten Treffen im 1. Stock des Rotkreuzhauses sind 21 Kleinkinder gekommen, begleitet von ihren Müttern und Vätern. „Eine tolle Atmosphäre“, attestiert Patricia Walter, Mutter von zwei Kindern, den BRK-Verantwortlichen. Walter hatte festgestellt, dass es in Ebern so gut wie keine Angebote für Eltern mit Kleinkindern gibt, sich ungezwungen zu treffen, bei einer Tasse Kaffee plaudern zu können, während die Kinder unter Aufsicht spielen und sich austoben können. Bei einer Umfrage im sozialen Netzwerk „Facebook“ stieß die 30-Jährige auf große Resonanz, viele Mütter wünschten sich einen gemeinsamen Treff.
Der BRK-Kreisverband Haßberge, der von den Wünschen der jungen Eltern erfuhr, bot spontan seine Unterstützung an. So wurde es möglich, dass innerhalb von wenigen Wochen im neuen BRK-Haus in Ebern eine Außenstelle des MGH gegründet werden konnte und ein Zimmer als Baby- und Kleinkindtreff mit Spielsachen, Mobiliar, Sofa usw. ausgestattet wurde. „Viele reden von Familienfreundlichkeit, wir setzen sie um“, sagt Gudrun Greger, die die positiven Erfahrungen aus dem MGH in Haßfurt auf Ebern übertragen will. Vor fünf Jahren sei man im MGH mit zwei Müttern gestartet, inzwischen haben sich im Haus der Generationen 17 Baby- und Kleinkindtreffs etabliert. „Ein toller Erfolg.“
Das BRK setzt nach Gregers Worten dabei nicht auf strenge Vorgaben, sondern sieht sich im ständigen Dialog mit den Besuchern des MGH. Ihnen soll, auch in Ebern, ganz bewusst die Möglichkeit zur Mitgestaltung gegeben werden, sie sollen Ideen einbringen. So werde zudem das bürgerschaftliche Engagement gefördert.
Der Baby- und Kleinkindtreff sei ein erster Schritt, Angebote des Mehrgenerationenhauses in Ebern zu etablieren. Und beim Blick ins neue BRK-Haus ist sich Gudrun Greger sicher: „Hier ist ganz, ganz viel möglich.“ So sei im Sommer mitunter denkbar, die Außenanlagen mit zu nutzen beispielsweise für Grillnachmittage. Des Weiteren könnten im BRK-Haus möglicherweise auch Kindergeburtstage gefeiert werden oder Übernachtungen stattfinden. Den Eltern macht sie deshalb Mut, neue Kontakte zu knüpfen und weitere Interessierte einzuladen. „Jeder sollte sich überlegen, welches Engagement er persönlich zum Gelingen mit einbringen kann“, appellierte Greger, „damit die Stadt Ebern noch familienfreundlicher wird.“
Als Themen für die Außenstelle des MGH sieht sie beispielsweise Integration und Bildung, Alter und Pflege, familienunterstützende Dienstleistungen sowie Projekte aller Generationen, die auf gegenseitige Hilfestellung bauen. Selbstverständlich seien auch Familien mit Migrationshintergrund gern gesehene Gäste. Und weil es Mehrgenerationenhaus heißt, sind nicht nur Kinder und junge Familien willkommen, sondern auch Senioren. „Wir wollen neue Netzwerke bilden“, blickt die MGH-Leiterin in die Zukunft. So soll die Außenstelle ein Ort der Kommunikation, des Kennenlernens sowie des gegenseitigen Austausches und für Hilfsstellungen im Alltag werden.
Gudrun Greger ist überzeugt, dass sich durch die Außenstelle des Mehrgenerationenhauses in Ebern für die Stadt viele Vorteile ergeben. Sie setzt dabei auf die Unterstützung der Stadt Ebern mit dem neuen Bürgermeister Jürgen Hennemann und dem neuen Stadtrat. „Gemeinsam können wir es schaffen, dass sich die Menschen in Ebern noch wohler fühlen.“
Der Erfolg des MGH gibt Gudrun Greger recht. Viele Familien aller Generationen nutzen das Angebot in Haßfurt regelmäßig und gehen jede Woche mehrmals dort ein und aus. Auch Familien aus Ebern gehören zu den Gästen.
Das weiß auch Patricia Walter. Die Mutter aus Ebern berichtet aus eigener Erfahrung, dass es in Ebern bislang schwierig war, Angebote für Mütter mit Kleinkindern in der Stadt zu finden. Deshalb ist sie, wie viele andere junge Mütter auch, zum Teil nach Rentweinsdorf oder Gerach ausgewichen, wo es spezielle Angebot gebe. „In Ebern gab es bisher nichts Vergleichbares.“ Durch das Angebot des BRK könne sich das jetzt ändern. Im Rotkreuzhaus sei es möglich, dass Kinder im Baby- und Kleinkindtreff ungestört spielen können, das sei beispielsweise bei einem Treffen in einem öffentlichen Café oder in anderen Einrichtungen nicht so ohne Weiteres möglich.
Dass das BRK auf die jungen Mütter zugegangen ist und ihnen neue Perspektiven eröffnet hat, findet die 30-Jährige prima. „Jetzt können wir einfach mal spontan zusammenkommen, uns unterhalten, Erfahrungen und Tipps austauschen.“ Ebern werde durch dieses Angebot ein ganzes Stück mehr familienfreundlicher. Patricia Walter wünscht sich, dass im Hinblick auf den Betrieb der MGH-Außenstelle auch die Stadt noch mit ins Boot geholt wird. So könnten Aktivitäten gebündelt und gemeinsam gestemmt werden.
„Hier können Kinder Kinder sein“, freut sich Michaela Mogath. Die junge Mutter beklagt, dass es in Ebern für Kinder zwischen dem Grundschulalter bis etwa zwölf Jahren sowie für Babys und Kleinkinder bislang keine geeignete Möglichkeit eines offenen Treffs gegeben hat. Die MGH-Außenstelle biete diesbezüglich ganz neue Perspektiven. „Vielleicht können ja auch größere Geschwisterkinder zu den Treffs mitkommen“, wünscht sich Mogath.
Informationen zur MGH-Außenstelle EBERN
Interessierte Mütter, Väter, Großeltern und werdende Eltern können sich für weitere Informationen und Angebote in der MGH-Außenstelle Ebern jederzeit an das MGH-Team des BRK in Haßfurt unter der Telefonnummer 09521/9528 250 wenden oder an die E‑Mail-Adresse: mghhassfurt@kvhassberge.brk.de
Auch im BRK-Haus Ebern (Gewerbepark „Alte Kaserne“, Im Frauengrund 12) gibt es Broschüren und Informationsmaterial.
Links zum Thema:
→ Jetzt geht’s richtig los in der Außenstelle EBERN: Kinderhotel und KREATIV-Samstage