Auftaktveranstaltung: Allianz für
Menschen mit Demenz

Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz

BRK Kreisgeschäftsführer Dieter Greger - Auftaktveranstaltung Allianz für Menschen mit Demenz6. De­zem­ber 2012

Be­grü­ßung durch Herrn Kreis­ge­schäfts­füh­rer Die­ter Greger

Im Na­men des Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­hau­ses Haß­furt un­ter der Trä­ger­schaft des Baye­ri­schen Ro­ten Kreu­zes be­grü­ße ich Sie, Herr Land­rat, Frau Rohra und alle An­we­sen­den recht herz­lich heu­te hier zur Auftaktveranstaltung

Al­li­anz für Men­schen mit De­menz“ – un­ser Ar­beits­ti­tel De­menz mittendrin“.

Wir be­fin­den uns in­mit­ten des de­mo­gra­phi­schen Wan­dels. Man kann sa­gen, dass, wäh­rend heu­te knapp 20 Pro­zent der deut­schen Be­völ­ke­rung im Ren­ten­al­ter sind, schon 2030 je­der drit­te Mensch in un­se­rem Land über 65 Jah­re alt sein wird. Es wer­den we­ni­ger Kin­der ge­bo­ren, gleich­zei­tig steigt die Le­bens­er­war­tung. Un­se­re Ge­sell­schaft wird im­mer älter.

Im­mer mehr äl­te­re Men­schen ste­hen im­mer we­ni­ger Jun­gen ge­gen­über. Die hö­he­re Le­bens­er­war­tung be­inhal­tet aber gleich­zei­tig eine Her­aus­for­de­rung für je­den ein­zel­nen und die Ge­sell­schaft! Denn mit zu­neh­men­dem Le­bens­al­ter, nach dem 65 Le­bens­jahr, steigt die Wahr­schein­lich­keit, krank zu wer­den – spe­zi­ell auch die Mög­lich­keit un­ter ei­nem de­men­zi­el­len Syn­drom zu lei­den. Sind es heu­te deutsch­land­weit noch 1,3 Mil­lio­nen Be­trof­fe­ne, wer­den es 2050 dop­pelt so vie­le – näm­lich 2,6 Mil­lio­nen – de­men­zi­ell Er­krank­te sein.

Um die zu er­war­ten­de Zu­nah­me von Men­schen mit De­menz meis­tern zu kön­nen, brau­chen wir drin­gend eine Ent­ta­bui­sie­rung und mehr Auf­merk­sam­keit für das Krank­heits­bild De­menz – so­wie neue Versorgungskonzepte.

Die Al­li­anz für Men­schen mit De­menz“, ge­grün­det von der Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Kris­ti­na Schrö­der und dem Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Da­ni­el Bahr, ha­ben sich in ei­ner ge­mein­sa­men Er­klä­rung vor­ge­nom­men, bis Ende 2013 kon­kre­te Maß­nah­men in ver­schie­de­nen Hand­lungs­fel­dern zu be­schlie­ßen, um die ge­sell­schaft­li­che Teil­ha­be Be­trof­fe­ner zu ver­bes­sern und Er­krank­te so­wie ihre Fa­mi­li­en ziel­ge­rich­te­ter zu un­ter­stüt­zen. Es sol­len im Rah­men des Pro­gramms re­gio­na­le Hil­fe- und Un­ter­stüt­zungs­netz­wer­ke als er­folg­rei­che Mo­dell­pro­jek­te und In­itia­ti­ven zur Un­ter­stüt­zung Be­trof­fe­ner und ih­rer pfle­gen­den An­ge­hö­ri­gen entstehen.

Seit 21. Sep­tem­ber 2012 wur­den bun­des­weit 26 Stand­or­te aus­ge­lobt, dar­un­ter auch das Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­haus Haß­furt. Bis 2016 soll es deutsch­land­weit 500 die­ser lo­ka­len Al­li­an­zen geben.

Ziel der Al­li­anz für Men­schen mit De­menz“ ist die Bün­de­lung und Ver­net­zung der Po­ten­zia­le im Land­kreis Haß­ber­ge, dass alle Ak­teu­re, Fa­mi­lie, eh­ren­amt­li­che Hil­fe und nicht zu­letzt pro­fes­sio­nel­le Hil­fe und Pfle­ge ab­ge­stimmt han­deln und jede Per­son ih­ren Teil an der ge­mein­sa­men Ver­ant­wor­tung über­nimmt. Durch kon­kre­te Maß­nah­men in der Kom­mu­ne soll Ein­fluss dar­auf ge­nom­men werden,

  • dass De­menz­er­krank­te im frü­hen und mitt­le­ren Sta­di­um eben­so wie ihre pfle­gen­den An­ge­hö­ri­gen nicht aus­ge­grenzt wer­den, son­dern ver­ständ­nis­voll und ein­fühl­sam ih­ren Be­dürf­nis­sen ent­spre­chend ak­zep­tiert werden
  • dass sie in das ge­sell­schaft­li­che Le­ben, so lan­ge es geht, als Ak­ti­ve ein­be­zo­gen blei­ben und dort, wo er­for­der­lich, in­di­vi­du­el­le Hil­fe und Un­ter­stüt­zung erfahren

Das Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­haus hat eine An­ge­bots­struk­tur ge­schaf­fen, die auf den Be­darf und das In­ter­es­se von Jung und Alt ab­ge­stimmt ist. Mit Pro­jek­ten wie z.B. das Mu­sik­kaf­fee, die Werk­statt der al­ten Ta­len­te“, die Licht­stu­be – Ge­mein­sam HAND­ar­bei­ten, Alt hilft Jung und Jung hilft Alt“, Tanz mit bleib Fit, den Com­pu­ter-Mitt­woch oder ganz neu die Ko­ope­ra­tion mit der Hein­rich-Thein-Be­rufs­schu­le Back­werk­statt für Jung und Alt“ schaf­fen wir eine At­mo­sphä­re in der sich jun­ge und alte Men­schen wohl­füh­len. Durch Kunst- und Krea­tiv­an­ge­bo­te wird die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den Ge­ne­ra­tio­nen po­si­tiv auf­ge­baut. Man kommt sich nä­her und be­ginnt per­sön­li­ches In­ter­es­se für­ein­an­der zu ent­wi­ckeln. In­ter­ge­ne­ra­ti­ve Be­zie­hun­gen be­wir­ken den Ab­bau von Vor­ur­tei­len und Ta­bus. In Pro­jek­ten wie z.B. Alz­hei­mer & You – Zeig dein En­ga­ge­ment“ soll be­son­ders jun­gen Men­schen, auch über die Schu­len, das The­ma De­menz nä­her ge­bracht werden.

Ich bin stolz dar­auf, dass wir aus­ge­wählt wur­den und bun­des­weit zu den ers­ten 26 Stand­or­ten ge­hö­ren. Wir ver­ste­hen un­se­re Aus­wahl als per­sön­li­che Aus­zeich­nung. Wir möch­ten Sie alle auf­for­dern dazu bei­zu­tra­gen, dass die­ser Land­kreis ein de­menz­freund­li­cher Land­kreis“ wird.

An die­ser Stel­le möch­te ich dem Team des Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­hau­ses ganz herz­lich für ihr En­ga­ge­ment und ihre krea­ti­ve Art und Wei­se sich im­mer wie­der neu­en Her­aus­for­de­run­gen zu stel­len und den Men­schen und sei­ne Be­dürf­nis­se in den Mit­tel­punkt zu stel­len, bedanken.

Aber auch den Nut­ze­rin­nen und Nut­zern und dem Freun­des­kreis des Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­hau­ses möch­te ich dan­ken. Durch sie und ihr bür­ger­schaft­li­ches En­ga­ge­ment ist un­ser Haus zu ei­nem le­ben­di­gen Ort der Be­geg­nun­gen geworden.

Zum Schluss möch­te ich Frau Hel­ga Rohra dan­ken, dass sie den wei­ten Weg auf sich ge­nom­men hat, uns ihr Buch vor­zu­stel­len, um uns das The­ma De­menz trans­pa­ren­ter und zu­gäng­li­cher zu machen.

Ich wün­sche mir für die Zu­kunft ei­nen of­fe­nen Um­gang mit de­men­zi­el­ler Er­kran­kung, Ver­ständ­nis und Un­ter­stüt­zung für die Be­trof­fe­nen und ih­ren An­ge­hö­ri­gen und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein für Men­schen mit Handicap.

Vie­len Dank, dass Sie alle heu­te hier sind.

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