August 2019
Lesen macht Spaß. Das wissen die freiwillig engagierten Lesepatinnen und Lesepaten aus dem BRK-Mehrgenerationenhaus Haßfurt. Mittlerweile sieben von ihnen fahren wöchentlich zur Franz-Ludwig-von-Erthal-Schule nach Haßfurt, um den Grundschülern die Freude am Lesen weiterzugeben.
Im neuen Schuljahr werden die Engagierten wieder auf neue Schülerinnen und Schüler der Förderschule treffen. Das ist für die Lesepaten immer spannend, denn man wisse nie, welche Charaktere man erwarten darf. „Manche Kinder sind eher unruhig, andere schüchtern. Einige lernen schnell, andere brauchen mehr Zeit“, so Edeltraud Baur aus Haßfurt, eine der sieben tätigen Lesepatinnen.
Auf die Frage warum sie sich als Lesepatin engagiert, antwortet Irmgard Nöthling, pensionierte Lehrerin „Kinder sind unsere Zukunft und von einer gut entwickelten Lesekompetenz hängen Ausbildungsfähigkeit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ab.“ „In den vergangenen Jahren bemerkt man nämlich stark, dass die Grundschüler immer mehr Übung beim Lesen benötigen, daher ist die 1:1 Betreuung durch die Lesepatinnen und Lesepaten ergänzend und parallel zum Regelunterricht eine wertvolle Unterstützung“, so die Lehrerin der 2. Klasse an der Förderschule, Cornelia Tröster.
Dass die sieben Freiwilligen wöchentlich immer dieselbe Klasse begleiten, ist zum einen für die Lehrerinnen hilfreich, denn sie sind so im engen Kontakt und sprechen mit den Lesepaten immer ab, was geübt werden soll. Zum anderen bauen die Grundschüler durch die Regelmäßigkeit ein Vertrauensverhältnis zum Lesepaten auf, sodass manchmal auch Themen aus dem Alltag wie beispielsweise Hobbys, Lieblingsfilme oder das persönliche Wohlbefinden angesprochen werden. „Es ist ein stilles Abkommen, dass man auch hier einfach zuhört“, so die Lesepatin Rita Wohlleben aus Haßfurt.
Bis jetzt übernehmen vor allem Senioren und Seniorinnen eine solche Lesepatenschaft. Doch der 19-jährige Jakob Röder, Bundesfreiwilligendienstleistender im MGH, kann auch vor allem jüngeren Menschen zu diesem Projekt raten, denn er hat als Lesepate gelernt, Dinge kindgerecht zu erklären, aufzumuntern und Vorbild zu sein. „Diese Erfahrung nimmt mir keiner mehr“, so Röder.
Die Dankbarkeit und Wertschätzung der SchülerInnen gegenüber ihren Lesepaten war das ganze Schuljahr über nicht zu übersehen und auch die Freude und Motivation auf die „Lesestunde“ war Woche für Woche zu spüren. Erkennbar ist dies am eifrigen Melden auf die Frage, „wer möchte als erstes Lesen“ oder an eigens gestalteten Geschenken, die die Grundschüler den Lesepaten am Ende des Schuljahres überreichen.
Lesepaten sind freiwillig Engagierte, die regelmäßig für ein bis zwei Stunden in der Woche in der Förderschule mit den Grundschülern lesen. Die freiwillig Engagierten sollten gerne lesen und Spaß im Umgang mit Kindern haben.
Auskunft zum freiwilligen Engagement erhalten Sie im Mehrgenerationenhaus Haßfurt. Hier können sich alle Interessierte jederzeit unter 09521–952825‑0 melden
→ Projektvorstellung: LESEpatenschaftsprojekt – LESEN macht stark