Haßfurter Tagblatt – 09.10.2012 – Ulrike Langer
Erfolgreiches Projekt „Boys@Work“ im Haßfurter Mehrgenerationenhaus
Das Projekt „Boys@Work – Wir sind die Ingenieure von morgen“ im Mehrgenerationenhaus (MGH) Haßfurt für Schüler ab der fünften Klasse ist ein großer Erfolg: bis zu 14 Jungen „bauen“ unter der Anleitung des promovierten Diplom-Ingenieurs Diethmar Morawksi virtuelle Maschinen. Nun wurden die jungen Tüftler mit weiteren Spenden tatkräfitg unterstützt.
Jeden Samstag haben technikbegeisterte Jungen zwei Stunden die Gelegenheit, im Mehrgenerationenhaus in die gängigen Computerprogramme eingewiesen zu werden, Maschinen zu entwerfen, zu zeichnen und am Computer darzustellen. Der Diplom-Ingenieur aus Haßfurt leitet den Kurs ehrenamtlich, also ohne jede Bezahlung, um sein Wissen weiterzuvermitteln.

Das Projekt „Boys@Work“ im Mehrgenerationenhaus (MGH) in Haßfurt wurde mit zwei Speneden unterstützt. Unser Bild zeigt einige der Jungen, die an dem Projekt teilnehmen und sogar während des Straßenfestes anwesend waren, sowie (von links) die Spender Jutta Reuther und Thomas Karg sowie den Projektleiter Dr. Diethmar Morawski. (Foto: Ulrike Langer)
„Das ist eine tolle Idee“, lobte die Leiterin des Mehrgenerationenhauses, Gudrun Greger, dieses Engagement. „Vor allem ist es für die Jungs einmal etwas ganz anderes als das tägliche Büffeln in der Schule.“ Sie würde sich freuen, wenn noch mehr Ingenieure oder Techniker ihr Wissen an Jugendliche weitergeben wollen und sich damit gleichzeitig auch für die Allgemeinheit engagieren würden.
Thomas Karg aus Oberschleichach, der mit dem SPD-Kreisvorstand das MGH im Frühjahr dieses Jahres besichtigte, war begeistert von dem Projekt. „Als ich hörte, dass den elf bis 14 Jungen nur fünf Laptops zur Verfügung standen, habe ich meine Kontakte spielen lassen“, erklärte er. Ein Industriebetrieb sei bereit gewesen, sechs gebrauchte, aber überholte und geprüfte Laptops zu spenden. Als er die Geräte den Kursteilnehmern überreichte, war die Freude groß.
Auch die Spende von Jutta Reuther aus Obertheres kam gut an: sie hatte einen Kinderkleider- und Spielzeug-Basar in Zeil ganz ohne Eigennutz organisiert und spendete 400 Euro aus dem Erlös für „Boys@Work“. Davon konnte ein Kombigerät zum Scannen, Drucken und Faxen angeschafft werden, das die Arbeit erleichtert.
„Bisher mussten Zeichnungen auf einem USB-Stick gespeichert werden“, so Diethmar Morawski. „Dann musste ich zum Rechner des Mehrgenerationenhauses laufen und die Zeichnungen mit dem Drucker des MGH ausdrucken.“ Nun aber könnten die Jungen den neuen WLAN-Drucker von jedem Laptop aus ansteuern. Am letzten Samstag konnte erstmalig jeder Junge seine virtuelle Konstruktion von Anfang bis zum Ende selbständig fertigstellen. „Das gab leuchtende Augen und eine stolzgeschwellte Brust“, so der Kursleiter, der sich bei den Spendern recht herzlich bedankte.
Gudrun Greger wiederum zeigte sich fasziniert, dass Bürger ihre Augen geöffnet, Probleme erkannt und etwas für junge Menschen organisiert hatten. „Das ist echtes ehrenamtliches Engagement!“